Setzt die Trump-Regierung neue Massstäbe für Krypto-ETFs?
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus sorgt nicht nur in der Politik für Aufsehen, sondern auch auf den Finanzmärkten – insbesondere im Kryptosektor. Die neue US-Regierung signalisiert Offenheit für digitale Assets, was sowohl Kryptowährungen als auch börsengehandelte Krypto-Fonds (ETFs) in den Fokus rückt. Experten erwarten für 2025 eine Zunahme an Single-Asset-ETFs für Kryptowährungen wie Ripple (XRP) und Solana (SOL), auch wenn regulatorische Hürden bestehen bleiben.
Trump beflügelt die Krypto-Euphorie!
Bereits während des Wahlkampfs positionierte sich Donald Trump als Befürworter von Bitcoin und Co. Der Markt reagierte positiv: Bitcoin konnte im letzten Jahr einen Anstieg von 120 % verzeichnen und erreichte am 17. Dezember 2024 ein neues Allzeithoch von 108'268 US-Dollar. Auch nach Trumps Amtsantritt hält die Aufwärtsstimmung an – aktuell liegt der Kurs bei 105'754 US-Dollar (Stand: 30. Januar 2025).
Auf der Bitcoin MENA-Konferenz erklärte Eric Trump, dass sein Vater die USA zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ machen wolle. Eine krypto-freundliche Regulierung könnte den Standort USA für digitale Vermögenswerte attraktiver machen. Die Ernennung von Paul Atkins, einem bekannten Krypto-Befürworter, zum künftigen Leiter der US-Börsenaufsicht SEC ab 2026 verstärkt diesen Optimismus.
Trump und der Hype um Meme-Coins
Ein unerwarteter Schachzug der Trump-Familie war die Einführung eigener Kryptowährungen: Der Meme-Coin $TRUMP wurde auf der Solana-Blockchain lanciert und erreichte in kürzester Zeit eine Marktkapitalisierung von fast 15 Milliarden US-Dollar, bevor er auf 11 Milliarden US-Dollar zurückfiel. Kurz darauf veröffentlichte auch Melania Trump ihre eigene digitale Währung $MELANIA, die innerhalb weniger Tage auf zwei Milliarden US-Dollar kletterte.
Obwohl die Betreiber betonen, dass es sich nicht um Investmentprodukte handelt, gibt es kritische Stimmen. Analysten warnen vor einem möglichen „Pump-and-Dump“-Schema. Jim Bianco, Präsident von Bianco Research, äusserte Bedenken, dass die Einführung weiterer Trump-Coins dem Markt schaden könnte.
Krypto-ETFs profitieren vom Trump-Effekt
Nicht nur einzelne Kryptowährungen, sondern auch regulierte Krypto-Investments erfahren durch Trumps Politik starken Zulauf. Laut Cointelegraph flossen in der ersten Woche nach seinem Amtsantritt über 1,76 Milliarden US-Dollar in Krypto-ETFs. Besonders der BlackRock Bitcoin-ETF konnte mit einem Kapitalzufluss von 155,7 Millionen US-Dollar innerhalb von 24 Stunden neue Höchstwerte verzeichnen.
Ethereum (ETH) hingegen blieb hinter den Erwartungen zurück und verbuchte lediglich 139,4 Millionen US-Dollar an neuen Investitionen. Analysten gehen jedoch davon aus, dass sich das Marktumfeld mit der Einführung neuer ETFs für Ripple, Solana oder Litecoin weiter diversifizieren könnte.
Experten erwarten Welle neuer Krypto-ETFs
Branchenkenner wie Nicholas Elward von Natixis Investment Managers und Dom Harz von BOB prognostizieren für 2025 eine zunehmende Genehmigung von Krypto-ETFs, insbesondere für Single-Asset-Produkte. Dennoch bleiben regulatorische Herausforderungen bestehen.
JPMorgan-Analysten schätzen, dass kleinere Token wie Solana oder XRP weniger Nachfrage generieren und ein begrenztes Marktpotenzial von drei bis acht Milliarden US-Dollar aufweisen. Trotz wachsender Vielfalt auf dem ETF-Markt dürften Bitcoin und Ethereum weiterhin die dominierenden Anlageprodukte im Krypto-Sektor bleiben.
Fazit: Trump als Krypto-Treiber oder Risiko?
Donald Trump setzt auf einen krypto-freundlichen Kurs, der den Markt spürbar belebt. Während die neue US-Regierung regulatorische Hürden abbauen könnte, bleiben Unsicherheiten bestehen. Meme-Coins und spekulative Investments bergen Risiken, doch etablierte Finanzprodukte wie Bitcoin-ETFs profitieren bereits von Trumps Politik.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Trumps Versprechen einer krypto-freundlichen Politik tatsächlich den Weg für eine neue Ära der digitalen Finanzmärkte ebnen kann.
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